"TRIO SONATAS" - Georg Christoph Wagenseil
ERSTEINSPIELUNGEN
Label: CPO, 28. Juni 2022
Musikbeispiele: https://www.jpc.de
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"Ersteinspielung von affektreichen Triosonaten
Die vorliegenden Triosonaten für Traversflöte, Violine und Basso continuo von Christoph Georg Wagenseil, der zu den bekanntesten Wiener Komponisten seiner Zeit zählte, sind zwar alle dreisätzig nach dem üblichen Sonatenschema schnell – langsam – schnell konzipiert, aber es handelt sich hier keineswegs um musikalische „Massenware“, da die Musik des 17. und 18. Jahrhunderts ausnahmslos der musikalischen Nachahmung der sog. „Affekte“ verpflichtet ist, wobei mit diesem Begriff eine jede menschliche Emotion verstanden wurde. Diese Affektnachahmung galt in jener Zeit als das höchste Ziel der Komposition. Als Mittel für diese Nachahmung standen dem Komponisten alle Parameter der Komposition wie Stil, Gattung bzw. Form, Tonart, Melodie, Rhythmus, Tempo, Takt, Harmonie, Dynamik, Artikulation und Besetzung zur Verfügung, wobei er stets solche Mittel und ihre Kombinationen wählen sollte, die dem angestrebten Affekt am besten entsprachen. Das Ensemble Klingekunst interpretiert diese Triosonaten-Juwelen – übrigens alle Ersteinspielungen - ausdrucksvoll und leidenschaftlich." CPO, Juni 2022
"TRATTAMENTO DELL'HARMONIA" - Martin Christian Schultze
ERSTEINSPIELUNGEN
Label: CPO, 20. August 2020
"Lebendige historische Aufführungspraxis
Von dem Komponisten Martin Christian Schultze ist kaum etwas Biographisches übermittelt. Auf dem Deckblatt des Trattamento dell´harmonia, welches in Paris im März 1733 gestochen und veröffentlicht wurde, finden sich die Initialen M. C. Schultze D. B., die laut RISM auf die Vornamen Martin Christian aus Berlin schließen lassen. Die in dieser Sammlung enthaltenen sechs Sinfonien können als harmonische Abhandlungen verstanden werden. Durchaus im italie- nischen Stil geschrieben, finden sich sehr viele Polyrhythmiken durch alle Sätze hindurch, wie z. B. häufige Triolen gegen Sechzehntel. Außerdem muss Schultze damals einen hervorragenden Gambisten an seiner Seite gehabt haben, der im Stande war, diesen ausgesprochen anspruchsvollen Gambenpart wiederzugeben. Die Violinenstimme mit vielen Doppelgriffen und virtuosen Passagi setzte ebenfalls einiges an Können voraus. Der Flötenpart hingegen dürfte eher für einen Liebhaber geschrieben worden sein. Interpretiert werden die Stücke von dem Ensemble Klingekunst, deren Arbeit zwar die fundierte Auseinandersetzung mit historischer Aufführungspraxis zugrunde liegt, aber es steht dabei doch immer die lebendige Musikvermittlung an vorderster Stelle." cpo, August 2020
"FLUTE CONCERTOS FROM VIENNA"
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ERSTEINSPIELUNGEN der frühesten Wiener Flötenkonzerten zu Zeiten Maria Theresias
Flötenkonzerte von G. Chr. Wagenseil, G. Bonno, M.G. Monn und F.L. Gassmann
Label: CPO, 29. Mai 2017
"In unserer ersten Zusammenarbeit mit dem Ensemble Klingekunst und der Solistin und Leiterin des Ensembles Sieglinde Größinger bieten wir früheste Wiener Flötenkonzerte aus Maria Theresias Zeiten als CD-Ersteinspielungen auf historischen Instrumenten. Die gewählten Konzerte von Georg Christoph Wagensei, Giuseppe Bonno, Florian Leopold Gassmann und Matthias Georg Monn leisten einen wichtigen Beitrag für die künstlerische Annäherung an das vergessene, noch wenig erforschte Wiener Musikleben zu Zeiten Maria Theresias. Im Jahr 1740 stirbt Kaiser Karl VI und hinterlässt seiner Nachfolgerin Maria Theresia einen völlig verschuldeten Staatshaushalt. Zu Sparmaßnahmen gezwungen gliedert die neue Kaiserin die Hofmusikkapelle zunächst aus, um sie bald gänzlich zu verpachten. Mit ihrer plötzlich existentiell prekären Lage fanden sich die künstlerisch ausgegrenzten Musiker jedoch ganz und gar nicht ab: Erlöst von der Notwendigkeit einer Hofästhetik Dienst und Folge zu leisten, erprobten sie experimentierfreudig neue Stile und Ausdrucksformen. So kann der Umbruchscharakter dieser pulsierenden Zeit durchaus als Vorbereiter der Wiener Klassik angesehen werden, welche heute international große Beachtung findet. Außerdem entwickelt sich die Flöte erstmals zu einem im Orchester und im Konzert eingesetzten Soloinstrument. Wurde sie in der Wiener Hofoper bis circa 1740 nur sehr selten und lediglich als zusätzliche Klangfarbe verwendet, tritt sie nun erstmalig in den Vordergrund." CPO, Mai 2017
Ausgezeichnet mit dem PASTICCIO Preis von Ö1 (September 2018)
"DENN DU WEISST DIE STUNDE NICHT" - eine barocke Kriminalgeschichte
Georg Wacks, Sprecher
Mit Musik von Jean-Marie Leclair, Silvius Leopold Weiss, Francesco Maria Veracini, Johann Jacob Froberger, Marin Marais und Jaques Morel
Label: Preiser Records, 2012
www.preiserrecords.at
Zum Begräbnis des Monsieur Blancrocher, welcher bei einem Treppenabsturz ums Leben gekommen ist, finden sich eine Reihe bedeutender Musiker und Komponisten im Familienschloss ein. Der “Familienfreund“ Froberger hält die Grabrede. Veracini, ein echter Freund des Verstorbenen, schnappt währenddessen nach Luft, muss sich auf einem Treppengeländer besonders gut festhalten und macht sich mit Hilfe eines Büchleins und seines 7. Sinns auf die Suche nach dem Ort, an welchem Froberger den Frohsinn der Dinge verbirgt. Die Zuhörer springen mit Veracini aufs weite Meer der Oberflächlichkeit hinaus und erleiden auf dieser – mitten in der dicken Luft eines Felsengrabes – Schiffbruch: Sprache und Kunst zeigen, was sie sind – unerhört gehört – klingend!